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"Hesse ist, wer Hesse sein will" Georg August Zinn




Abgeschlossen

1. Februar 2024

 19:00 Uhr
An der Planung des Attentats auf Hitler am 20. Juli 1944 waren Frauen beteiligt. Dazu gehörte auch die Frauenrechtlerin und Gewerkschafterin Käthe Kern, die 1900 in Darmstadt geboren wurde. Der Journalist und Autor Ludger Fittkau hat Käthe Kern in den Mittelpunkt seines Buches "Man lebt ja nicht um seiner selbst willen. Die Frauenrechtlerin Käthe Kern und der 20. Juli 1944" gestellt. Während der NS-Zeit arbeitete Käthe Kern im Untergrund für die sozialdemokratische Gewerkschaftsgruppe um Wilhelm Leuschner. Sie war enge Vertraute von Leuschner, der bis 1933 Hessischer Innenminister war und den sie aus seiner Zeit in Darmstadt kannte. Ein Grund, warum Käthe Kern so wenig bekannt war, mag auch darin liegen, dass sie zeitweise in der DDR eine führende frauenpolitische Rolle in der SED hatte.
Diese Veranstaltung ist Teil der Kooperation Gedenken an die Opfer koordiniert durch das Stadtarchiv Wiesbaden, Dr. Katherine Lukat
ORT
frauen museum wiesbaden
PREIS
Eintritt frei
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Bereits abgeschlossen:

Vortrag
Käthe Kern und Elfriede Nebgen – die wichtigsten Frauen im Leuschner-Kaiser-Gewerkschaftskreis
27. November 2023, 18 Uhr

Hessisches Staatsarchiv Darmstadt im Haus der Geschichte, Karolinenplatz 3, 64289 Darmstadt
Vortrag von Dr. Ludger Fittkau,
- Eintritt frei -

Im Rahmen der Vortragsreihe 2023/24 des Historischen Vereins für Hessen: Neue Forschungen zur Hessischen Landesgeschichte


Die Vortragsreihe 2023/24, in Kooperation mit der Hessischen Landeszentrale für politische Bildung und der Hessischen Familiengeschichtlichen Vereinigung veranstaltet, widmet sich erneut neuen Forschungen zur Landesgeschichte Hessens und zur Geschichte Darmstadts. Die Vorträge zeigen auszugsweise, wie viel und an welch unterschiedlichen historischen Fragestellungen in Hessen geforscht wird. Der Historische Verein sieht eine seiner Aufgaben nach wie vor in der Förderung und Bekanntmachung landesgeschichtlicher Publikationen, vor allem auf dem Gebiet des ehemaligen Großherzogtums Hessen. Die Vorträge sind erneut thematisch breit gestreut und reichen zeitlich vom 17. Jahrhundert bis in die Nachkriegszeit. Alle an Geschichte Interessierten sind zu den Vorträgen herzlich eingeladen.
Vortragsreihe
09.10.2023: Elly Deumer und Wilhelm Leuschner
04.12.2023: Die Erforschung der jüdischen Geschichte in Hessen
15.01.2024: 1622 – Die Schlacht bei Höchst
05.02.2024: Hugo von Hofmannsthal und Darmstadt
19.02.2024: NS-Raubgut in der Universitäts- und Landesbibliothek Darmstadt
Veranstaltungsort und Kontakt:
Hessisches Staatsarchiv Darmstadt
Telefon
+49 6151 7378-0
E-Mail
darmstadt@hla.hessen.de
Fax
+49 6151 7378-101
Hessisches Staatsarchiv Darmstadt
Karolinenplatz 3
64289 Darmstadt

Diese Veranstaltungen sind bereits abgeschlossen:

19.10.2023 | 17:00 - 17:30 Uhr
Frankfurter Buchmesse 2023 (Stand 3.1/C48)
Podiumsgespräch mit dem Autor Ludger Fittkau mit dem FR-Chefreporter Pitt von Bebenburg über die Frauenrechte. Autorenveranstaltung von Frankfurter Rundschau GmbH
In Anlehnung an dessen Buch: Man lebt ja nicht um seiner selbst willen: Die Frauenrechtlerin Käthe Kern und der 20. Juli 1944 (Frauen im Widerstand gegen den Nationalsozialismus)
24.10. 2023 19.00 Uhr
Buchvorstellung in der Gedenkstätte Deutscher Widerstand in Berlin
27. 11. 2023 18 Uhr
Hessisches Staatsarchiv Darmstadt im Haus der Geschichte, Karolinenplatz 3, 64289 Darmstadt
Vortrag von Dr. Ludger Fittkau, Darmstadt: Käthe Kern und Elfriede Nebgen – die wichtigsten Frauen im Leuschner-Kaiser-Gewerkschaftskreis des 20. Juli 1944
- Eintritt frei -
Im Rahmen der Vortragsreihe 2023/24 des Historischen Vereins für Hessen: Neue Forschungen zur Hessischen Landesgeschichte


Bereits abgeschlossen:  BUCHPRÄSENTATION
Man lebt ja nicht um seiner selbst willen.
Die Frauenrechtlerin Käthe Kern und der 20. Juli 1944
von Ludger Fittkau, Lukas Verlag 2023

Am 29. September 1944 wurde Wilhelm Leuschner von den Nationalsozialisten im Gefängnis Berlin-Plötzensee hingerichtet. Den Todestag Wilhelm Leuschners nehmen wir zum Anlass, an seine engste politische Weggefährtin im Widerstand gegen Hitler zu erinnern, die Darmstädterin Käthe Kern.
Wir laden Sie ein zu der Buchpremiere „Man lebt ja nicht um seiner selbst willen.
Die Frauenrechtlerin Käthe Kern und der 20. Juli 1944“.


Ludger Fittkau hat die erste umfassende Darstellung der wichtigsten Mitstreiterin Wilhelm Leuschners im Kampf gegen Hitler vorgelegt, die soeben im Lukas Verlag erschienen ist. Er wird das Leben und Wirken dieser im Westen bisher unbekannten und auch in ihrer Darmstädter Heimat vergessenen Widerstandskämpferin und Frauenrechtlerin vorstellen.
Unterstützt wird er dabei von Hans Joachim Landzettel, dem Neffen Käthe Kerns und letzten Zeitzeugen; der Sprecherin Gaby Böhne, die aus dem Buch lesen wird; der Band Molwert und dem Geiger Martin Landzettel, Groß-Neffe Käthe Kerns. Moderiert wird der Abend von der Historikerin und Lektorin Teresa Löwe.


Die Veranstaltung hat  am Freitag, dem 29. 9. 2023 um 17:00 Uhr in Darmstadt stattgefunden. 


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Ein Bericht der Staatskanzlei Hessen von folgender Veranstaltung:

"10. Mai 
Die Vermessung der Demokratie – Ein Theaterabend über Wilhelm Leuschner

Am 10. Mai wurde erstmals in der Hessischen Landesvertretung in Brüssel ein Theaterabend mit Schauspiel und Musik ausgerichtet: Es ging um das Leben und Wirken des sozialdemokratischen Gewerkschaftsführers und Politikers Wilhelm Leuschner im Widerstand gegen die NS-Diktatur.

Eingeladen zu diesem außergewöhnlichen Theaterabend „Die Vermessung der Demokratie“ - Ein Wilhelm Leuschner Portrait“ hatte die Ministerin für Bundes- und Europaangelegenheiten Lucia Puttrich. Drehbuchautor ist der Schauspieler Jan Uplegger, der selbst gemeinsam mit Yumiko Tsubaki (Violine) und Maria Hinze (Klavier & Akkordeon) zu Gast war und das Publikum von Beginn an in seinen Bann zog. Für das historisch spannende und sehr bewegende, musikalisch und szenisch wertvolle und kurzweilige Theaterstück erhielt die Schauspielgruppe begeisterten Applaus. Friedrich von Heusinger, der Leiter der Landesvertretung in Brüssel, betonte in seinem Grußwort, dass an diesem Abend mit Wilhelm Leuschner ein großer Hesse gewürdigt werde. Er erinnerte an Stationen aus dem Leben Leuschners, der im Untergrund Widerstand gegen das NS-Terrorregime leistete, unter schwierigsten Bedingungen an der gewerkschaftlichen Vernetzung arbeitete und dies am Ende mit seinem Leben bezahlen musste.


Diskussion mit Ministerpräsident Volker Bouffier a.D., Jan Uplegger und  Dr. Ludger Fittkau, freier Journalist aus Darmstadt und seit 1995 für den Deutschlandfunk tätig
© Landesvertretung Hessen in Brüssel / Bernal Revert


Im Anschluss diskutierten Ministerpräsident Volker Bouffier a.D., Schauspieler Jan Uplegger und Dr. Ludger Fittkau, einem freien Journalisten und Leuschner-Experten, über das historische Thema und dessen Bedeutung für die Gegenwart, auch in Abgrenzung zum erstarkenden politischen Extremismus. Der langjährige Ministerpräsident lobte das Theaterstück als „eindrucksvolle und faszinierende Darbietung“. „Man braucht engagierte Demokraten“, sagte Volker Bouffier und unterstrich sein Lob für das Theaterstück zu einem thematischen Kontext, der gerade auch heute noch von großer Relevanz sei: Der Einsatz gegen Extremismus! „Denn Freiheit und Demokratie sind keine Selbstläufer, sie sind immer bedroht“. Volker Bouffier hatte in seiner Amtszeit die Wilhelm Leuschner Medaille, die höchste Auszeichnung des Landes Hessen, an über 30 Preisträgerinnen und Preisträger vergeben, die hervorragende Verdienste um die demokratische Gesellschaft und ihre Einrichtungen erworben haben. Dr. Fittkau sprach in der Diskussion insbesondere die zivile Dimension des Umsturzversuchs vom 20. Juli 1944 an, an dem Akteure wie Wilhelm Leuschner an zentraler Stelle mitwirkten. Er erinnerte auch die historische Relevanz von Persönlichkeiten wie Ludwig Bergsträsser, der beispielsweise nach dem Krieg am neuen deutschen Grundgesetz mitgeschrieben hatte, Marie-Elisabeth Lüders, aber auch Käthe Kern, gerade auch für Hessen. Graf Stauffenberg wäre ohne die zivilen Akteure nicht so weit in seinem Umsturzversuch gekommen, hob Dr. Lutger Fittkau, hervor, auch wenn die zivile Dimension der Widerstandsbewegung oftmals nicht in gleichem Maße in den Medien beleuchtet werde. Im Übrigen sei auch die Rolle von Frauen im Widerstand gegen die NS-Diktatur bedeutend gewesen. Dr. Fittkau führte weiter aus, dass Wilhelm Leuschner „immer europäisch gedacht“ habe. Ihm sei die Vernetzung mit Mitstreiterinnen und Mitstreitern im Ausland sehr wichtig gewesen, etwa zur britischen Labour-Partei, aber auch die Kontakte nach Frankreich und in die Niederlande. Dr. Fittkau erläuterte weiter, dass noch weiterhin Forschungspotenzial zu der Thematik Widerstand gegen die NS-Diktatur bestehe, gerade auch hinsichtlich des lokalen Widerstandes. In diesem Zusammenhang regte er konkret ein Engagement durch Rechercheprojekte hessischer Schulen an.
Wie kam es zu der Realisierung des Theaterstücks?
Jan Uplegger erklärte, dass das Theaterstück fast ausschließlich auf Originalquellen (wie Briefen und Reden) Leuschners beruht. Dafür dankte Jan Uplegger der Wilhelm-Leuschner-Stiftung mit Sitz in Bayreuth, die dies durch sehr viele und hochwertige Quellen ermöglicht habe. Uplegger habe besonders während der Corona-Pandemie, als Theaterauftritte nicht möglich waren, die Quellen gesichtet, ausgearbeitet und das Stück geschrieben. Aber das Theaterstück sei auch aus einer besonderen persönlichen Motivation entstanden: „Die Nähe zu meinem hessischen Großvater, einem wandelnden Geschichtslexikon, hat meine Leidenschaft für die Thematik geweckt“, ergänzte der Drehbuchautor."

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Folgende Veranstaltung fand an dem Ort statt, an dem der Widerstandskämpfer Adam von Trott lebte: Im osthessischen Imshausen bei Bebra: https://stiftung-adam-von-trott.de/

Der Einladungstext lautete:

IMSHÄUSER GESPRÄCH

Freitag, 25.02.2022 - 19:00 Uhr |  Veranstaltungssaal

WIDERSTAND UND APPARAT - KÄTHE KERN VOM 20. JULI 1944 BIS ZUM AUFBAU DER DDR

Vortrag und Gespräch mit Ludger Fittkau

In ihrer Heimat Hessen ist sie bis jetzt nahezu vergessen: Käthe Kern - die wohl wichtigste Frau in der Führung des Leuschner-Widerstandsnetzes. Diesem Netz gehörten mehrere hundert Gewerkschafter*innen und Sozialdemokrat*innen an, die auch in die Bewegung des 20. Juli 1944 eingebunden waren. Koordiniert wurde es von Berlin aus - die gebürtiger Darmstädterin Käthe Kern gehörte neben Wilhelm Leuschner und drei weiteren Männern (Haubach, Mierendorff, Maass) zum engsten Führungskreis. Vergessen wurde sie bis jetzt wohl in Hessen auch deshalb, weil sie nach 1945 in der DDR blieb und dort zeitweise eine führende Rolle im SED-Apparat einnahm. Aus ihrem Nachlass, den das Bundesarchiv bewahrt, ergibt sich ein facettenreiches Bild der langjährigen Wegbegleiterin Leuschners. Der Vortrag gibt einen Einblick in das Leben und die Widerstandsarbeit Käthe Kerns.

Zur Person

Ludger Fittkau, 1959 in Essen geboren, studierte Sozialpädagogik. Ab Mitte der 1980er-Jahre war er in der offenen Jugendarbeit in Essen und Oberhausen tätig, seit 1994 als freier journalistischer Mitarbeiter u. a. für den WDR und den Deutschlandfunk. An der Fernuniversität Hagen absolvierte er ein Studium der Sozialwissenschaften, 2006 wurde er im Fach Soziologie promoviert. Seit 2013 berichtet Ludger Fittkau als Landeskorrespondent aus Hessen für den Deutschlandfunk. 2019 ist in der Wissenschaftlichen Buchgesellschaft (wbg) das Buch "Die Konspirateure" von Fittkau und Christine Werner über den zivilen Widerstand hinter dem 20. Juli 1944 erschienen. Fittkau lebt in Darmstadt.

Wir behalten uns vor, das Imshäuser Gespräch ggf. in den virtuellen Raum zu verlegen. Wir werden an dieser Stelle rechtzeitig darüber informieren. Bitte melden Sie sich vorab per Email bei uns an, damit wir Ihnen ggf. den Zoom-Link zuschicken können.

Sie sind herzlich eingeladen!

Der Eintritt ist frei. Bitte tragen Sie mit Ihrer Spende dazu bei, dass wir auch in Zukunft interessante „Imshäuser Gespräche“ anbieten können! Sie können dies vor Ort tun, oder aber unser virtuelles Spendenkörbchen nutzen.

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Abgeschlossene

 Veranstaltungen:



15. Salonnacht 

ÜBER MACHT


18.30 Uhr: Auftakt im Museums Humpis-Quartier, Marktstrasse 45.

Karin Nowak gibt eine Einführung in das Thema.

Sabine Thor-Wiedemann stellt die  Mitwirkenden der Salonnacht vor.

20.00 Uhr: Die Salons öffnen in der Marktstrasse

20.45 Uhr: Pause nach der ersten Lesung, um den Salon zu wechseln

21.15  Uhr: Die zweite Runde der Lesungen beginnt

22.00 Uhr: Ausklang im Museum Humpis-Quratier






©HeikeBodenberger

Karen Köhler  (Schriftstellerin)

Miroloi

Karen Köhlers erster Roman erzählt von einer jungen Frau, die als Findelkind in einer abgeschirmten Gesellschaft aufwächst, auf einer abgelegenen Insel, vielleicht im Mittelmeer. Hier haben Männer das Sagen, dürfen Frauen nicht lesen, lasten Tradition und heilige Gesetze auf allem. Doch in der jungen Frau regt sich Widerstand. Sie stellt unerwünschte Fragen, lernt heimlich lesen, schließt verbotene Freundschaften, verliebt sich und wünscht sich von der Insel weg. Als sie schließlich ihre innere Ohnmacht überwindet, gerät alles aus den Fugen.

Karen Köhler hat Schauspiel studiert und zwölf Jahre in ihrem Beruf gearbeitet. Heute schreibt sie Theaterstücke, Drehbücher und Prosa. 2014 erschien ihr Erzählungsband "Wir haben Raketen geangelt" und 2019 ihr Debüt-Roman "Miroloi", mit dem sie für den Deutschen Buchpreis nominiert war.







Kai Strittmatter  (Journalist)

Die Neuerfindung der Diktatur

Lange hat sich „der Westen“ der Illusion hingegeben, dass wirtschaftliche Öffnung, zunehmender Wohlstand und der Anschluss an eine digital vernetzte Weltgemeinschaft in China eine Demokratisierung bewirken würden. Doch China schickt sich an, die weltweit erste digitale Diktatur zu werden. In einem „sozialen Bonitätssystem“ wird mithilfe flächendeckender Überwachungssysteme das wirtschaftliche, soziale und kommunikative Verhalten jedes chinesischen Bürgers nahezu lückenlos erfasst und mit Belohnungen und Strafen sanktioniert. Wie funktioniert das? Und sind die westlichen Demokratien tatsächlich so weit davon entfernt?

Kai Strittmatter studierte Sinologie in München und China und absolvierte anschließend die Deutsche Journalistenschule. Insgesamt war er 14 Jahre lang Korrespondent der Süddeutschen Zeitung in Peking und ist ein profunder Kenner des Landes.






©YvonneBerardi

Joachim Zelter (Schriftsteller)

Imperia


Theaterschauspieler Gregor Schamoni hält sich mithilfe von Nebenjobs über Wasser: Sprecherziehung, Schauspielunterricht, Begleitung, persönliche Beratung... Wählerisch kann er nicht sein. Und so verdingt er sich bei der exzentrischen und hochfahrenden Iphigenie de la Tour, Professorin der Anthropologie, zunächst als Rezitator klassischer Theatermonologe. Doch schon bald verschwimmen die Grenzen der Geschäftsbeziehung, die divenhafte Frau nimmt in Schamonis Leben überhand. Die Vereinnahmung eskaliert schließlich so, dass der Schauspieler jede Kontrolle über sein Leben verliert.

Bis 1997 arbeitete er als Dozent für englische und deutsche Literatur an den Universitäten Tübingen und Yale. Seither ist er freier Autor von Romanen, Theaterstücken und Hörspielen und engagierte sich in der Tübinger Anglo-Irish Theatre Group. Seine Werke erhielten namhafte Literaturpreise wie den Thaddäus-Troll-Preis.







Dino Weisz  (Autor & Regisseur)

Farasha (Film)


Karim, ein Bundeswehrsoldat, ist in einem Flüchtlingsheim in Ostdeutschland im Einsatz, um die freiheitlich-demokratische Grundordnung zu schützen. Selber aus einer Migrantenfamilie stammend, gibt er sich als Asylsuchender aus, um mögliche terroristische Gefährder ausfindig zu machen. Doch in den nächtlichen Straßen der Kleinstadt muss er feststellen, dass ausgerechnet er als Repräsentant der Staatsmacht schutzlos einer selbsternannten Bürgerwehr ausgeliefert ist, die das Machtmonopol des Staates in Frage stellt. Und ihm kommen Zweifel, ob er auf der richtigen Seite steht.

Dino Weisz absolvierte ein Filmstudium in Paris und erwarb sein Diplom an der Hochschule für Bildende Künste in Hamburg. Sein aktueller Film „Farasha“ gewann den Director´s Choice Award des britischen Indie Flicks Kurzfilmfestivals und hatte im Herbst 2019 Deutschlandpremiere beim Biberacher Filmfestival.






©ChristineStrub

Beate Rothmaier (Autorin)

Caspar


Ende des 18. Jahrhunderts: Caspar, ungewolltes Kind, wird mit fünf Jahren von seiner Mutter in einem Gasthaus ausgesetzt. Ab da lernt er die Macht der Obrigkeit kennen und eine Dorfgemeinschaft, die den „Bankert“ wie einen Leibeigenen hält, misshandelt und schwere Arbeit verrichten lässt. Nach zehn Jahren verzweifelter Selbstbehauptung und zunehmender innerer Härte scheint Caspar endlich ein eigenes Leben als Porzellanmacher zu gelingen – doch der kurze Versuch der Selbstermächtigung wird erneut gewaltsam beendet.

Die studierte Germanistin und Romanistin schreibt Romane, Erzählungen und experimentelle Kurzprosa. Sie wurde mehrfach ausgezeichnet, für ihr Debüt "Caspar" u.a. mit dem Friedrich-Hölderlin-Förderpreis. Neuere Romane sind "Fischvogel" und "Atmen, bis die Flut kommt".






©LudwigHöfle

Peter Höfle (Herausgeber & Lehrer)

Kafkas Gesang der Macht


Als „größten Experten der Macht“ hat Elias Canetti Franz Kafka bezeichnet. In der Tat beschreibt Kafka die Wirkungsweisen der Macht mit unerreichter Anschaulichkeit, da er sie nicht aus der Perspektive der Mächtigen schildert, sondern weil er sein Publikum mit seinen beschädigten und oft zum Tier entstellten Figuren in die Sicht jenes Kindes zwingt, das er selbst war. So ist Kafka nicht nur ein Experte der Macht, sondern auch der Erziehung: Sein „Brief an den Vater“ und die Hinweise, die er seiner Schwester bei der Erziehung ihres Sohnes gibt, geben Zeugnis davon.  

Peter Höfle studierte Germanistik, Philosophie und klassische Philologie. Nach seiner Promotion über Kafka war er elf Jahre Lektor bei Suhrkamp. Heute unterrichtet er Deutsch und Latein an einem Gymnasium bei Frankfurt. Darüber hinaus ist er Autor und Herausgeber von Literaturkommentaren und Klassikereditionen.






©BarbaraBräuning

Katrin Seglitz (Autorin)

Schweigenberg


Schweigenberg ist der Name eines Weinanbaugebiets an der Unstrut. Hier hat Arne Schütz einen Weinberg. Er ist in der DDR aufgewachsen und wurde nach einem Fluchtversuch zu drei Jahren Haft verurteilt. Obwohl das lange her ist, kommt er nicht davon los. Als er den ehemaligen SED-Richter Lutz Winter trifft, der ihn verurteilt hat, will er, dass Winter eine Ahnung davon bekommt, wie es ist, im Gefängnis zu sein. Er sperrt ihn in seinen Keller und hält jede Nacht Gericht über ihn. Doch kann Arnes Macht über seinen Gefangenen den Richter dazu bringen, Abbitte zu leisten?  

Katrin Seglitz hat Literatur, Philosophie und Kunstgeschichte in München und Tübingen studiert, 1989 ihre erste Geschichte veröffentlicht und 2009 ihren ersten Roman "Der Bienenkönig". Sie leitet Text- und Schreibwerkstätten, ist Mitglied der Meersburger Autorenrunde und Mitherausgeberin des Literarischen Jahreshefts "Mauerläufer".







Wolfgang Heuer (Politologe)

Wer hat die Macht?


Macht, Gewalt, Herrschaft – das klingt nahezu gleich, ist es aber nicht. Niemand hat die Macht in seinem ausschließlichen Besitz, der Einzelne ist nicht am mächtigsten allein. Vielmehr entsteht Macht zwischen Akteuren in ihrer Pluralität, so wie auch Freiheit oder Autorität. Macht wird sogar gestärkt, wenn sie geteilt ist, und das gilt nicht nur für die „Gewaltenteilung“, sondern auch für den Föderalismus eines Staatsgebildes. Wolfgang Heuer öffnet in seinem Vortrag den Blick für eine wichtige Grundlage der Bürgergesellschaft: ihre gelebte und damit machtbildende Vielfalt.

Wolfgang Heuer lehrt politische Philosophie am Otto-Suhr-Institut für politische Wissenschaft der Freien Universität Berlin. Er habilitierte sich mit einer Arbeit über mutiges Handeln in der Politik. Einer seiner Forschungsschwerpunkte sind die Schriften Hannah Arendts.















 

Ludger Fittkau (Journalist) &

Marie-Christine Werner (Redakteurin)

Die Konspirateure

 

Das Attentat auf Hitler am 20. Juli 1944 war mehr als der Ausdruck einer militärischen Verschwörung in Berlin. Hinter der Gruppe um Stauffenberg stand im Südwesten ein großes ziviles Netzwerk des Widerstands um den Sozialdemokraten Wilhelm Leuschner, das konspirativ ein gemeinsames Ziel verfolgte: Die Diktatur zu beseitigen und nach einem gelungenen Attentat auf Hitler öffentliche Verwaltungen und Rundfunkstationen zu besetzen. Marie-Christine Werner und Ludger Fittkau verfolgen vor Ort die Strukturen des zivilen Flügels des 20. Juli und erzählen die verschlungenen Schicksale der Beteiligten.

Ludger Fittkau studierte Sozialwissenschaften und promovierte in Soziologie. Seit 1995 ist er freier Journalist und berichtet heute als Landeskorrespondent aus Hessen für den Deutschlandfunk.

Die Deutsch-Französin Marie-Christine Werner studierte unter anderem Völker- und Europarecht in Saarbrücken, Seit 2000 arbeitet sie als Redakteurin und Moderatorin beim SWR in Mainz.







Steffen Nowak (Schauspieler & Regisseur)

"Nichts: Was im Leben wichtig ist" von Janne Teller


In einer dänischen Kleinstadt wollen Jugendliche einem nihilistischen Mitschüler beweisen, dass es im Leben Dinge von Bedeutung gibt. Jeder der jungen Menschen trennt sich dafür von etwas, das ihm wichtig ist. Wer etwas geopfert hat, darf bestimmen, was der Nächste hergeben muss. Zunächst sind es unschuldige Opfergegenstände wie die Lieblingssandalen oder das neue Rennrad, doch dann werden die Forderungen immer existenzieller: Ein Hund verliert sein Leben, ein Mädchen seine Unschuld, ein Junge wird verstümmelt. Die Spirale von Machtausübung und Gewalt eskaliert, bis es kein Zurück mehr gibt.  

Steffen Nowak liest aus dem Roman der dänischen Autorin Janne Teller. Er wuchs in Wangen auf und studierte Schauspiel in München, Burghausen und Los Angeles. Nach Jahren auf der Bühne und im Fernsehen wechselte er 2013 die Seiten und führt seitdem Regie fürs Fernsehen.

  1. http://www.imblauensessel.de/RB-2020-Ueber-Macht/